Mobilität & Kfz-Versicherung im Fokus 2018

„Autoversicherer zwischen Katerstimmung und extrem guter Laune“

in Versicherungswirtschaft-heute
vom 27.02.2018
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„BMW macht Daten zugänglich“

Patrick Hagen
vom 27.02.2018
„Peter Zoller von BMW Car Data betonte auf der Konferenz, dass der Hersteller bereits heute Daten aus modernen Autos über die hauseigene Plattform CarData für Dritte zugänglich macht. Unter anderem nutzt der digitale Kfz-Versicherer Friday, eine Baloise-Tochter, die Plattform für seine Tarife mit kilometergenauer Abrechnung. Dabei gebe es keine Einschränkungen hinsichtlich bestimmter Branchen oder Anwendungen. (...) „Generali Deutschland-Vorstand Ulrich Rieger sprach über erste Erfahrungen des Versicherers mit seinen Telematik-Tarifen.“ (...)
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„Telematik-Tarife erleben in der Kfz-Versicherung zurzeit eine Renaissance“

Patrick Hagen
vom 26.02.2018
„Zahlreiche Anbieter haben zuletzt solche Verträge auf den Markt gebracht oder planen es. Die Rückversicherer Gen Re und Hannover Rück sehen in den Tarifen dennoch nur begrenztes Potenzial für Deutschland. Die Erfahrungen aus Märkten wie Italien, wo die Verträge bereits große Verbreitung haben, seien nicht einfach auf Deutschland zu übertragen, sagte Hannover Rück-Vorstand Michael Pickel. Allianz-Vorstand Frank Sommerfeld zeigte sich optimistischer. Der Versicherer will seine in den vergangenen Jahren verlorenen Marktanteile wiedergewinnen, setzt dabei aber nicht auf pauschale Preissenkungen, so Sommerfeld.“ (...) „Telematik-Tarife haben nach Ansicht zweier großer Rückversicherer im deutschen Versicherungsmarkt nur einen begrenzten Platz. „Wir sehen einen Marktanteil von 3 Prozent als realistisch“, sagte Marco Morawetz, Head of Consulting beim Rückversicherer Gen Re auf der Kfz-Versicherungskonferenz von Businessforum21 in Köln. Telematik werde sich in der Produktpalette der Anbieter etablieren, aber die bisherige Kfz-Versicherung nicht ersetzen, so Morawetz. Michael Pickel, Vorstand beim Rückversicherer Hannover Rück, schätzt die Situation ähnlich ein. Er rechnet für Deutschland mit einem Marktpotenzial von 5 Prozent. Die aktuelle Marktdurchdringung mit Telematik-Tarifen schätzte Pickel auf 0,5 Prozent, Morawetz auf 0,3 Prozent. Beide Gesellschaften sind allerdings bekannt dafür, eine eher skeptische Haltung zur Telematik in der Kfz-Versicherung zu haben.“ (...) „Frank Sommerfeld, Vorstand der Allianz Versicherung, ist deutlich optimistischer, was Telematik-Tarife angeht. Eine Umfrage des Versicherers unter Kunden habe ergeben, dass sich 37 Prozent generell vorstellen könnten, einen solchen Tarif abzuschließen. Die Allianz habe von ihrem 2016 gestarteten Telematik-Tarif bislang 58.000 Verträge verkauft. Die Kunden bekommen einen Start-Bonus von 10 Prozent und erhalten insgesamt bis zu 30 Prozent zurück. „Wir können die Rabatte rechtfertigen“, sagte er. Junge Fahrer verbesserten ihren Score innerhalb von 12 Monaten in der Regel deutlich auf die beste Stufe, den Gold-Status.“ (...)
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„Kfz-Hersteller besetzen Kundenschnittstelle“

Herbert Fromme
in Versicherungsmonitor
vom 28.02.2018
„Daimler spricht mit dem Versicherer R+V über die Einführung von Telematik-Versicherungen im Nutzfahrzeugbereich, zum Beispiel Transportern. Das sagte Rainer Bruns, Leiter Versicherung bei der Mercedes-Benz Bank, bei einer Fachkonferenz in Köln. Bei Pkw arbeitet der Konzern in Deutschland bereits mit der Talanx-Tochter HDI bei einem Telematik-Tarif zusammen – für den die künftige A-Klasse schon die gesamte Technik an Bord hat. Für Mercedes sei die Versicherung Teil des Plattformkonzepts, der Kunde brauche keine separate App oder ähnliches, die Versicherung bis hin zur Schadensmeldung ist Teil der Plattform Mercedes me. Für Daimler, Volkswagen und andere ist klar: Die einzige Kundenschnittstelle, die zählt, ist die des Herstellers, nicht die des Versicherers.“ (...) „Zum Schluss spendet Christian Dahlheim den Versicherern Trost. Natürlich setze man auf die Angebote der Branche, sagte der Vorstand Vertrieb und Marketing bei VW Financial Services bei der Kfz-Fachtagung von Business Forum 21 in Köln. Hoch willkommen sei etwa ein Cyberprodukt, das bei Schäden durch Hackerangriffe auf Fahrzeuge zahlt.Vorher hatte Dahlheim klar gemacht, dass der Autobauer den Ton angibt, wenn es um die Versicherung seiner Kunden geht – nicht der Versicherer. „Wir kooperieren gezielt mit Versicherer-Partnern und stellen dabei konkrete Anforderungen“ sagt er. Dazu gehöre die flexible Unterstützung der VW-Vertriebsmodelle. Der Hersteller verlangt „Innovationskraft und eine umfassende Digitalisierungsstrategie.“ (...) „Unsere Fahrzeuge werden künftig Schäden selbst melden“, sagt Rainer Bruns, Leiter Versicherung bei der Mercedes-Benz Bank. „Achtung, Du bist gegen die Parkabgrenzung gefahren“, wird der Mercedes seinem Fahrer sagen. „Möchtest Du den Schaden selbst melden?“ Oder: „Hey, Mercedes, melde Du den Schaden.“ Das ist laut Bruns keine Zukunftsmusik, sondern in den künftigen Mercedes-Fahrzeugen die Regel. „Beim digitalen Schadenmanagement ist sehr viel Bewegung.“ (...) „In einem neuen Mercedes brauchen wir keine Boxen oder besondere Apps“, sagt Bruns. „Das ist alles im Fahrzeug drin.“ (...) Daimler nutzt die Zeit zwischen Pkw-Bestellung und Auslieferung – auch für die Versicherung. Das Stichwort heißt „Digitale Vorfreude“. (...) „Wir haben Fahrzeugdaten und die Kundendaten.“ Da müsse der Kunde vielleicht noch vier Felder ausfüllen, um seine Deckung abzuschließen. Der Händler habe weiterhin den ersten Kundenkontakt, der Online-Kanal sei ergänzend, sagt Bruns. „Nach Abschluss erhält der Kunde alle Dokumente innerhalb der Plattform Mercedes me.“ (...) „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bei der Versicherung wegzukommen von der Insellösung“, sagt Bruns. „Das wird richtig integriert in die Kundenplattform.“ Das Unternehmen habe auch Ideen, wie man von der klassischen Tarifierung zu „disruptiven Lösungen“ komme, sagt Bruns. (...) Es gehe darum, das langweilige Angebot Autoversicherung zum Erlebnis zu machen, sagt Bruns.“ (...)
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„Mercedes, Apple und die anderen“

Herbert Fromme
in Versicherungsmonitor
vom 02.03.2018
Herbert Frommes Kolumne: „Mercedes kommt im Sommer mit der neuen A-Klasse auf den Markt. Nach der E-Klasse wird es das zweite Modell des Herstellers mit voller standardmäßig eingebauter Konnektivität, also Datensammlung und Übertragung. Mercedes hat für seine Kunden die Plattform Mercedes Me entwickelt. Apple hat Anfang der Woche bekannt gegeben, eigene Krankenhäuser zu bauen, auch Google will mit seiner Tochter Verily in den Gesundheitsmarkt vordringen. Was hat das mit Versicherung zu tun? Unglaublich viel. Die Vorgänge markieren Trends, die den Versicherern das Leben sehr schwer machen können.“ (...) „Die Veränderung kommt oder ist sogar schon da. Und sie betrifft selbstverständlich das Geschäftsmodell der Versicherer, und zwar gewaltig. Nehmen wir die Autoversicherung. Am Dienstag hat Rainer Bruns, Leiter Versicherung bei der Mercedes-Benz Bank, auf einer Fachkonferenz vernünftig erklärt, was der Daimler-Konzern eigentlich mit seinen Plattformen vorhat. Da kommt man ins Nachdenken. Das Ergebnis: Wenn ich in der Autoversicherung mit einem oder zwei Prozent Marktanteil bundesweit aktiv wäre, würde ich sofort viel Geld in die Hand nehmen, um den raschen Ausstieg zu organisieren. Ich glaube nicht, dass man als kleiner Versicherer gegen die Zangenbewegung von Mercedes und VW auf der einen Seite und HUK24 sowie Check24 auf der anderen eine Chance hätte. (...) Auch die Nachrichten aus den USA über die Pläne von Apple, Amazon und Google sollten die Branche aufhorchen lassen. Wer gewinnt den Umbau? Die traditionellen Versicherer, wie sie selbst glauben? Die Insurtechs, wie die immer weniger glauben? Oder externe Anbieter, für die Versicherung nur ein Mittel zum Zweck ist, um ganz andere wirtschaftliche und politische Interessen durchzusetzen?“ (...)
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„Flottenversicherung wird komplett digital“

Herbert Fromme
in Versicherungsmonitor
vom 01.03.2018
„Die Versicherung von Fahrzeugflotten kann das erste Segment in der Autoversicherung werden, das komplett digital abgewickelt wird. Das glaubt Harald Seliger, Leiter Kraftfahrt Vertrag bei der R+V Allgemeinen. Auch bei der Einführung von Elektrofahrzeugen können Flotten eine entscheidende Rolle spielen, hieß es bei einer Fachkonferenz in Köln. Klar ist aber auch: Das Geschäft ist für die Versicherer weiter tief rot. Seit mehr als zehn Jahren liegen die Schaden-Kostenquoten deutlich über 100 Prozent.“ „106 Prozent, 107 Prozent, 106 Prozent, 107 Prozent: Das sind die Schaden-Kostenquoten der Flottenversicherer in den vier Jahren von 2014 bis 2017. Die Jahre 2010 bis 2013 waren noch schlimmer. Die in diesem Segment tätigen Versicherer müssen einen sehr langen Atem haben – oder die Flottenversicherung als notwendiges Übel betrachten, um an anderes Industriegeschäft in den Segmenten Feuer und Haftpflicht heranzukommen. Harald Seliger, Leiter Kraftfahrt Vertrag bei der R+V Allgemeinen, beobachtet den Markt seit Jahren sehr genau. Nach seinen Angaben erzielten die Flottenversicherer für 2017 verdiente Prämien von knapp 3,6 Mrd. Euro für Haftpflicht und Kasko.“ (...) „Marc Odinius, der mit seiner Firma Dataforce das Flottengeschäft analysiert, wies auf dessen große Rolle bei der Veränderung im Kfz-Markt hin. So sei seit 2011 der Anteil von Dieselfahrzeugen bei Flotten von 76 Prozent der Neuzulassungen auf 64 Prozent gesunken – ein wesentlicher Grund für das allgemeine Absinken der Dieselquote von 48 Prozent auf 39 Prozent, sagte er.“ (...)
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„Im Flottengeschäft wird unentwegt saniert“

in VersicherungsJournal
vom 01.03.2018
„Die Neuzulassungen im Flottenmarkt brechen einen Rekord nach dem anderen. Dabei schreibt der Markt allerdings weiterhin Verluste. Auf einer Fachkonferenz gab Marc A. Odinius, Geschäftsführer von Dataforce, Einblicke in die Zusammensetzung des Flottengeschäfts.“ „Die gute Wirtschaftslage treibt das Flottengeschäft. Für 2018 erwartet Marc A. Odinius, Geschäftsführer der Dataforce Verlagsgesellschaft für Business Informationen mbH, ein neues Rekordniveau von 870.000 Neuzulassungen nach einem Höchststand im Jahr 2017. Anders als die übliche Branchendefinition von zehn Fahrzeugen, ist für Dataforce bereits ein gewerblich genutztes Fahrzeug eine Flotte.“ (...) „Doch auch nach Prämie wuchs der Markt, wie Harald Seliger, Leiter Kraftfahrt Vertrag der R+V Allgemeine Versicherung AG, auf Basis eigener Hochrechnungen am Mittwoch auf einer Fachkonferenz in Köln zeigte. So dürften die Prämien 2017 um 3,6 Prozent auf 3,61 Milliarden Euro gestiegen sein. Ertragsmäßig bleibt es indes mau. „Mit einer Geschäftsjahres-Schadenquote von 95 Prozent sind die Flottenrisiken im Markt weiterhin nicht auskömmlich“, so Seliger.“ (...)
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Car Data - Telematik - Mobilität - FAS - Autonomes Fahren - eCall - Connected Car

„Mehr Cross Selling durch Kfz-Apps“

in Versicherungswirtschaftheute
vom 16.10.2017
Schon heute sind SV-Sparkassenversicherung und die HDI Partner des Onlineservice. Bei Tanktaler gibt es Prämien, wenn man bei Partnern tankt sowie einen Carfinder, ein elektronisches Fahrtenbuch oder einen GPS-Diebstahl-Alarm. Für Friday sollen für einen Laufleistungstarif die gefahrenen Kilometer automatisch an den Versicherer übertragen werden. Die SV-Sparkassenversicherung hat einen Eco-Tarif entwickelt, der passives Fahren belohnt “Wir halten nichts von Telematik-Tarifen”, sagte Dominik Schütz.(...) Im großen Stil steigt Anfang 2018 die HDI Versicherung in der Autoversicherung ins Telematik-Geschäft ein. “Wir starten im ersten Quartal 2018 einen Telematik-Tarif auf reiner App-Basis”, sagte HDI-Vorstand Markus Rehle. Schon in diesem Jahr können Autofahrer ihr Punktekonto beim HDI erfahren”. Wer die Option “Try before you buy” nutzt, kann seinen Einsteigerbonus von fünf auf zehn Prozent erhöhen. Nach Erkenntnis von Rehle wird die Smartphone-Technik immer besser. “Daher halten wir einen Telematik-Tarif als reine App-Lösung für zukunftsfähig”. (...)
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„R+V testet selbstfahrende Busse“

Anna Gentrup
in Versicherungsmonitor
vom 20.10.2017
Die R+V startet am Frankfurter Flughafen zusammen mit der Betreibergesellschaft Fraport ein Forschungsprojekt zum autonomen Fahren. Künftig werden zwei selbstfahrende Kleinbusse die Flughafenmitarbeiter auf einer 1,5 Kilometer langen Strecke befördern. „Wir sind einer der großen Busversicherer in Deutschland, da liegt es nahe, sich mit solchen Themen zu beschäftigen“, sagte Norbert Rollinger.(...) Entwickelt wurde das R+V-Projekt vom Innovation Lab Connected Car des Versicherers. Bei der Probefahrt für die Presse greift der Operator ein, wenn Kreuzungen unübersichtlich sind oder Rettungskräfte passieren. „Das ist Avantgarde, da funktioniert noch nicht alles“, sagte Rollinger während der Busfahrt. Bei schlechter Witterung steuert immer ein Mensch den Bus, da Regen, Hagel oder Nebel die Sensoren täuschen könnten. (...) Selbstfahrende Fahrzeuge werden die Sicherheit auf den Straßen erhöhen, glaubt Jan Dirk Dallmer, R+V-Direktor Kraftfahrzeug-Betrieb. Sinkende Prämien werde es auf absehbare Zeit aber nicht geben. Zwar werden die Schäden weniger, die Reparaturkosten dürften wegen der teuren Technik in den Fahrzeugen jedoch steigen. „Wir rechnen mit einer gegenläufigen Entwicklung, weswegen man nicht von sinkenden Prämien sprechen kann.“(...) „Die Zulassung dieser Fahrzeuge ist auf Augenhöhe mit unserer Regulierung durch die Versicherungsaufsicht“, sagte Rollinger.(...)
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„In jeder Garage sitzt ein Samwer, der überlegt, wie er uns die Butter vom Brot nehmen kann.“, sagte Dr. Jörg Hipp

Herbert Frommes
in Versicherungsmonitor
vom 12.10.2017
„Solange wir keinen optimalen Kundenservice bieten, sind wir angreifbar“, warnte Dr. Hipp. Versicherer müssten kooperieren und mit Partnern neue Angebote entwickeln. Versicherer müssten größer denken und aufhören, in Sparten einzuteilen. „Alles was wir machen, muss einen Kundennutzen erzeugen“, sagte Dr. Jörg Hipp. „In der Hinsicht waren wir Versicherer nicht immer die Speerspitze der Bewegung.“ Jörg Hipp, Vorstandsmitglied der Allianz Versicherung, erwartet einen drastischen Wandel in der Mobilität. „Die Treiber sind massiv“, sagte er. „Die Menschen geben dafür mehr Geld aus als für Essen und Genussmittel.“ „Die Kunden unterscheiden nicht zwischen Versicherern und Amazon“, sagte Dr. Christoph Samwer, CEO von Friday. „Sie sind gewohnt, in Echtzeit zu bekommen was sie wollen.“ „Man muss nicht für den Desktop denken, sondern für das Smartphone“, betonte Dr. Samwer auf der Konferenz. Versicherung muss sich wandeln, meint Dr. Samwer. „In der heutigen Zeit ist es das größte Risiko, keine Risiken einzugehen“ sagte Dr. Christoph Samwer. (...)
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